Die Uruguayisch-Deutsche Gesellschaft für Außenpolitik (DGAPUY) verfolgt mit ihrem Engagement das Ziel, Brücken zwischen beiden Ländern zu bauen – mit einem neutralen Ansatz und offenem Blick auf die Regionen Lateinamerikas und Europas. In diesem Sinne sprachen wir mit Frau Dr. Mariana García Rodríguez, Leiterin des Zentrums für Luft- und Raumfahrtforschung und -verbreitung (CIDA-E) und Beraterin des Generalstabs der uruguayischen Luftwaffe und Mitglied der Kommission für Weltraumfragen. Überzeugt davon, dass neue Themenfelder erkundet und Dialoge sowie Begegnungen gefördert werden müssen, um ihr volles Potenzial zu entfalten, möchten wir die Fähigkeiten beider Länder mehr in den Fokus rücken, da viele bislang nicht ausreichend erschlossen wurden. Als zivilgesellschaftliche Plattform setzen wir uns dafür ein, dass Ideen Wirklichkeit werden. Mit unseren Kontakten in Deutschland und Uruguay bekennen wir uns klar zu einer aktiven Zusammenarbeit.
Beispiele dafür sind die Raumfahrtpolitik und das Weltraumrecht – ein Bereich der Außenpolitik, dem auf internationaler Ebene zunehmend Aufmerksamkeit geschenkt wird, nicht zuletzt aufgrund der aktuellen globalen Entwicklungen. Gerade deshalb ist es für Uruguay von großer Bedeutung, Verbindungen zu anderen Nationen aufzubauen und das Potenzial sowie die Beiträge des Landes auf diesem Gebiet sichtbar zu machen.

Aus diesem Austausch heraus haben wir uns verpflichtet, weiterhin die Interessen und das Potenzial Uruguays zu vermitteln sowie Verbindungen mit Schlüsselakteuren zu schaffen, sowohl in Deutschland als auch in Europa und der Region in Lateinamerika. In Deutschland pflegen wir Kontakte zu Expertinnen und Experten auf diesem Gebiet, um verschiedene Initiativen ermöglichen zu können. Diese Kontakte stammen sowohl aus dem privaten als auch aus dem staatlichen Sektor
Uruguay: Ein historisch wichtiger Partner mit enormem Potenzial
Auf internationaler Ebene hat Uruguay historisch gesehen sowohl diplomatisch als auch akademisch zur Raumfahrtpolitik beigetragen, über die Ratifizierung der einschlägigen UN-Konventionen zum Weltraumrecht in verschiedenen Bereichen hinaus. Auf nationaler Ebene hingegen fehlte es bislang an Gewicht. Dank der jüngsten Anstrengungen auf diesem Gebiet wurde jedoch die Nationale Kommission für Raumfahrtpolitik ins Leben gerufen, die bereits ihren Funktionen nachgeht. Ihr Ziel ist es, Organisationen mit Bezug zur Raumfahrt bzw. zu Anwendungen in diesem Bereich zusammenzuführen, um eine Kooperation zur Entwicklung einer nationalen Raumfahrtpolitik zu ermöglichen. Zu diesen Akteuren zählen unter anderem die Ministerien für Verteidigung, Industrie und Umwelt sowie die Luftwaffe, die nationale Geodateninfrastruktur (IDE), verschiedene außenpolitische Institutionen sowie Behörden zur Regulierung der Telekommunikation.
Darüber hinaus verzeichnet Uruguay ein wachsendes Interesse privater Unternehmen an Projekten, die sich dem Weltraum widmen – so etwa im Rahmen der Initiative zur Errichtung des ersten Weltraumbahnhofs des Landes. Gleichzeitig sind bereits Unternehmen im Land tätig, die ihre Dienstleistungen im Satellitenbereich entwickeln. Mit diesen Entwicklungen erschließt sich sozusagen ein neuer Kosmos im Bereich der Raumfahrt, was die Nationale Kommission für Raumfahrtpolitik dazu veranlasst, neue gesetzliche Regelungen und Rahmenwerke zu erarbeiten – ein Schritt, der Uruguay in die Diskussion über international dermaßen aktuelle und herausfordernde Themen einbindet.